
In diesem Konzert erklingen humorvolle weltliche Kantaten von Johann Sebastian Bach (1685 -1750) und Georg Philipp Telemann (1681-1767). Beide Komponisten haben großartige Werke der Kirchenmusik geschaffen. Doch die weltliche Musik in Form von Tanzmusiken, Hochzeitsmusiken und Auftragswerken zu Feiern kam auch nicht zu kurz!
Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte sich mit Beginn der Aufklärung das Bedürfnis der Bevölkerung nach bürgerlichen öffentlichen Konzerten und Feiern. Es entstanden Konzerthäuser, Opern (Hamburg hatte in Deutschland mit der Eröffnung der Gänsemarktoper 1668 das erste Opernhaus!) und Theater.
Unser Konzertprogramm gibt einen Einblick in das fröhliche Feiern der Bürger und Bauern. In seinem Liedschaffen zeigte Telemann die Freuden des Lebens, Genügsamkeit, nachdenkliche Texte über die Zufriedenheit, das Geldverdienen und vieles mehr. Die Ode "Die Vergnügung" gibt den Rat, auch im Alter fröhlich zu bleiben. Die Hochzeitskantate "Ha ha, wo will wi hüt noch danzen" zeigt eine liebenswerte Verbundenheit mit der ungekünstelten Sprache des Volkes. (Telemann wie auch damalige Dichter z.B. Matthias Claudius, Klopstock, Hagedorn, auch die Hamburger Kaufleute sprachen das damalige Niederdeutsch).
Die Kaffeekantate von Bach ist ein humorvoller Streit zwischen Vater und Tochter. Er untersagt ihr den Kaffeegenuss, ansonsten würde ein Heiratsverbot die Folge sein. Sie möchte aber unbedingt einen Mann. Wie geht der Streit wohl aus? Die Bauern tanzen auf der Kirchweyh, dass die Rockschöße fliegen. In der Kantate geht es um die Geburtstagsfeier des kurfürstlich-sächsischen Kammerherrn 1742. Es wird reichlich Bier ausgeschenkt, über den Steuereinnehmer schlecht geredet und der Gutsherr mit Frau gelobt. Die Gesamtstimmung ist überaus lustig.
Musikalische Vergnügung in Lied, Kantaten und Instrumentalwerken mit Bach und Telemann
Sonntag, 23.10. 2022
16 Uhr
Paul-Gerhardt-Kirche
Foto: Bärbel Schulz/pixelio.de